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In Triacastela waren wir mit die ersten im Refugio, zogen aber wegen unzumutbarer Überfüllung bald wieder aus (siehe "Allgemeine Informationen", Punkt "Das Problem der Refugios"). An der Kirche fanden wir ein Schild: "Der Camino ist kein Schnelligkeitswettbewerb, sondern eine Übung in Menschlichkeit." Amen! In Galicien gibt es reichlich private Unterkünfte. In den ersten beiden Bares verlangte man 4.000 P. für ein Doppelzimmer (mit Etagenbad), im dritten nur 3.000 P. Ich war etwas skeptisch, aber das stellte sich als unbegründet heraus: Das Zimmer war ordentlich, das Etagenbad auch. Wir haben es dort gut getroffen. Leider wurde Harald ab dem Nachmittag von Kopfschmerzen gepeinigt.
Morgens war es nebelig und kalt. Der Weg nach Sarria war die letzte Etappe, die ich noch nicht kannte, weil wir sie vor zwei Jahren aus Zeitnot mit den Autos zurückgelegt hatten. Wir gingen, wie im Plan vorgesehen, nicht über Samos (dessen Refugio allgemein gelobt wurde), sondern über Calvor. Eine landschaftlich schöne Strecke, in sanftem Auf und Ab durch kleine Bauerndörfer, über Brückchen und an Wäldern und vielen kleinen Bächen vorbei. Tatsächlich glaubte ich, sie doch wieder zu erkennen, denn sie ähnelt ungemein der folgenden Etappe von Sarria nach Portomarín.
In Sarria war "Markttag", also ein Sonntag, an dem auch die Geschäfte geöffnet sind. Eine Gruppe von Pfadfindern aus Italien begrüßte Heidi, die wir in einer Bar getroffen hatten, mit Hallo. Sie hatten eigene Zelte dabei und nahmen so den anderen Pilgern keine Plätze weg. Ansonsten waren sie "echte" Pilger. Sie liefen bis Santiago mit uns parallel, und bald galten auch wir als gute Bekannte. Harald kann etwas Italienisch, und mein Spanisch verstanden sie auch.
Abends kamen Anne und ein englisches Ehepaar, das wir auch schon länger kannten; mit den beiden hatten wir z.B. in Ruitelán vor der Bar gesessen, als wir fast geteert wurden... Sie hatten bislang kein Bett bekommen. In einem benachbarten Hotel fehlte warmes Wasser, eine andere Hospedería wollte angeblich 13.000 P. (Evtl. ein Hörfehler für 3.000: "troze" gegenüber "tres", denn alle drei konnten kein Wort Spanisch.) Der Ehemann war am Ende seiner Kräfte und wankte nur noch hin und her. Anne lief dann noch einmal resolut zur Anmeldung des Refugios und verhandelte um Matratzenplätze. Es ging dann wie bei der wunderbaren Brotvermehrung in der Bibel: als man ernsthaft in den Schlafsälen noch einmal nachschaute, fanden sich drei leere Betten, auf die nur liebe Nachbarn (siehe das Reservierungschaos der Gruppe, wie oben geschildert) einige ihrer Sachen abgelegt hatten.
Nachts dachte ich, einer besonders ungeschickten "Knistertüte" heimleuchten zu müssen: es knisterte nicht nur, es fielen auch Sachen lautstark auf den Fußboden: es war eine Katze, die durch die offene Außentür eingedrungen war und in den Tüten nach Nahrungsmitteln suchte.
In Galicien waren auch für den Autofahrer die "Pilgerwechsel" nicht zu übersehen: ein breites Pflasterband, das den Asphalt unterbrach. |
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Vor Palas de Rei der erste Eukalyptusbaum. In Spanien, besonders in Galicien, wird sehr viel aufgeforstet, meist Kiefern und Erlen. Leider aber auch immer noch Eukalyptusbäume in Massen. Ich verstehe nicht viel von Forstwirtschaft, aber manches Tal, beherrscht von den hoch wachsenden Fremdlingen, sah aus wie in den Tropen. |
Das Refugio in Palas de Rei war das luxuriöseste, das wir auf dem Jakobsweg gesehen haben: Ein Schlafsaal mit drei Nischen von zweimal 4 und einmal 2 Betten, dazu ein eigenes Badezimmer! Kaum zu glauben. Einzige Einschränkung: gerade die Duschkabinenkonstruktionen der neusten Refugios (Palas de Rei, Pedrouzo und Finisterre) waren sehr eigentümlich. Ohne Duschvorhänge, statt dessen an der Kranseite nur ein kleiner Mauervorsprung. Der Wasserstrahl zwang einen aber gerade an die andere Seite, wollte man nass werden. Man bot sich so schutz- und hüllenlos dem Betrachter dar und das, obwohl in allen drei Herbergen die Duschen nicht nach Geschlechtern getrennt waren. (Von meinem Bett aus hätte ich sogar bei offener Tür - und die wird ja von allen gern offen gelassen - direkt in eine Duschkabine hineinsehen können. Ich habe dann das Kopfende an die andere Seite verlegt.) Es lief darauf hinaus, dass immer eine Geschlechtsgenossin "Wache stand", wenn eine Frau unter der Dusche war. Was haben sich die Konstrukteure nur dabei gedacht?
In Palas de Rei kamen auch Spätläufer unter, aber das Haus war so groß, dass nur ein Teil der Flure und sonstigen Räume mit Matratzen belegt wurde. Auch bei Duschen und Toiletten gab es keine Engpässe.
An diesem Tag fassten Harald und ich auch einen wichtigen Entschluss: Erstens, nach Finisterre zu Fuß zu laufen. Zweitens, da Harald keinen so zentralen Wert auf die Pilgermesse am Sonntag legte, von Pedrouzo aus schon am Freitag nach Santiago de Compostela zu gehen (und damit nicht am Monte do Gozo zu übernachten). Dann hatten wir den Tag herausgeholt, der uns noch für Finisterre fehlte. Sonst hätten wir evtl. nach der Pilgermesse noch am selben Nachmittag bis Negreira laufen müssen. So war alles zeitlich entkrampft. Die Mammutetappen über Arzúa und Monte do Gozo waren vorher schon überflüssig geworden, da wir zu Anfang auf den Besuch von San Millán de Cogolla verzichtet hatten. Wir würden sowohl in Santiago als auch in Finisterre genügend viel Zeit haben. Diese Aussichten stimmten uns heiter, und wir priesen uns noch einmal glücklich, dass unsere Füße jetzt so widerstandsfähig geworden waren und nicht mehr brannten oder Druckstellen bekamen. (Nachts gab es allerdings oft "Phantomschmerzen", wie ich das nannte: Schmerzen, die nach einem leichten Druck mit den Fingern sofort verschwanden. Die Füße schienen den Schmerz zu "träumen".)
Nähert man sich Melide, so geht es erst durch ein Industrieviertel, und man denkt, man hat den Stadtrand schon erreicht. Wie so oft aber, macht der Pilgerweg vor einer größeren Stadt dann noch einen unvermuteten Bogen (diesmal nach links), um noch über eine schöne alte Brücke zu führen. Diese gehört noch gar nicht zu Melide, sondern zu dem Dorf Furelos, unmittelbar davor. Furelos war mir in bester Erinnerung, denn gleich hinter der Brücke kommt man an eine Kirche mit einem besonderen Kruzifix: auf diesem weist eine Hand Jesu zu Boden, was manche Deutung erfährt. Hier hatte uns vor zwei Jahren der Pfarrer überschwänglich begrüßt und mit uns gesungen. Also betraten wir erwartungsvoll die Kirche. Tatsächlich kam der Pfarrer gleich auf uns zu, aber irgendwie war er alt und müde geworden. Nur sein Englisch wollte er gleich an uns ausprobieren, aber wie üblich antwortete ich auf Spanisch, dass wir Deutsche seien und keine Engländer. Ein indianisch aussehender Pfarrhelfer (wahrscheinlich aus Südamerika) kam dazu und fand das bemerkenswert, dass man mit Deutschen gleich Spanisch reden kann. Das war's dann auch schon. Wir sprachen unser Gebet und zogen weiter. Wie so oft, kann man glückliche Momente der Vergangenheit nicht auf Abruf wiederholen.
In Melide gibt's ein bekanntes Restaurant "Ezequiel" mit angeblich dem besten Tintenfisch Spaniens. Wir konnten nicht davon profitieren, denn bei unserem Marsch durch Melide war es noch nicht Mittag. Heidi sagte später, das Restaurant habe keinen sauberen Eindruck auf sie gemacht und das Meeresgetier habe abschreckend ausgesehen, so dass sie gleich wieder gegangen sei. So sind die Eindrücke verschieden.
In der Ortschaft Boente hinter Melide steht wieder eine kleine Kirche mit interessantem Inneren. Wie vor zwei Jahren wurden wir regelrecht von einem Mann, der auf Pilger wartete, hineingelockt. Er war ganz enttäuscht, dass wir uns nur ein wenig umschauen und vor allem beten wollten. So wurde er seinen Touristenvortrag nicht los, mit dem er Spenden sammelte. Nun, wir haben auch so etwas auf den Sammelteller gelegt.
200 m vor dem Refugio in Ribadiso liegt eine neue Bar. Nach der Siesta auf dem Rasen hinter dem Refugio verbrachten wir den Rest des Nachmittags in der Bar (Heidi gesellte sich zu uns) und schauten den vorbeiziehenden Pilgerkolonnen zu. Die italienischen Pfadfinder rückten an, 41 Leute, eigentlich zwei Gruppen aus verschiedenen Städten, die sich aber unterwegs zusammengetan hatten. Sie wussten wohl nicht, dass die guten Anlagen des Refugios ganz nah waren, denn alle gingen der Reihe nach, wie sie eintrafen, erst einmal in der Bar auf die Toilette. Nur etwa die Häfte bestellte sich eine Limonade oder sonst ein Getränk. Das war der Besitzerin doch zu viel, und sie protestierte lautstark. Einer der beiden Gruppenleiter gab ebenso zurück. Dann legte sich der Zorn auch wieder: den immer freundlichen, lachenden Jugendlichen, die alle einen sehr guten Eindruck machten, konnte keiner lange böse sein. - In der Bar gab es wohl Bocadillos, aber kein warmes Essen.
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Vor dem Refugio stand ein junger Pilger, der recht deutsch aussah, streckte mir die Hand entgegen und sagte (tatsächlich auf Deutsch): "Das muss der Rudolf Fischer sein." Ahem, dachte ich verwirrt, jetzt kennt deinen roten Bart wohl langsam der ganze Camino. "Ich bin nämlich der Stefan aus dem Internet." Da fiel es mir ein: ich hatte kurz vor der Abreise noch eine Anfrage von einem Stefan Fellner beantwortet und ihm eine Kopie meiner Aussendeurkunde geschickt. "Vielleicht treffen wir uns ja irgendwo" hatten wir geschrieben, und nun in Ribadiso war es soweit. Er war gerade mit Angelika (Name geändert) eingetroffen, der wir nachher noch einige Male begegneten. Na, das war doch wieder eine der erfreulichen Begegnungen, die man auf dem Camino hat. |
Die Vernunft setzte sich durch: Als wir in Pedrouzo waren, brannte
die Sonne, und weitere 16,5 km hätten uns fix und fertig gemacht.
Na, dann morgen eben ein etwas weiterer Weg bis Santiago als vom
Monte do Gozo.
Man hat in Berichten gezeigt, wie hysterisch manche Pilger reagieren.
Tränen, Freudentänze. Nichts davon bei uns. Dachten wir schon
wieder an Finisterre? Zwei Frauen bedrängten uns mit einem
Unterkunftsangebot, als wir uns gerade aufstellten, um feierlich
genau auf den Haupteingang der Kathedrale zuzugehen. "Eine ganze
Wohnung, nur Sie allein!" "Wir sind Pilger, wir brauchen keine ganze
Wohnung."
wehrte ich sie ab. Dann marschierten wir mit Sack und Pack feierlich
in die Kathedrale und durch den Mittelgang nach vorn. Den Rucksack
abgestellt, und ein langes Dankgebet. Zweiter Pilgerauftrag erfüllt!
So findet man die Bar:
Nachtrag von 2016:
Zum Vergleich:
Nachmittags erkundete ich die Innenstadt, wie üblich auf der
Suche nach einem Telefon, um zu Hause anzurufen, und nach einer
geeigneten Gaststätte für das abendliche Pilgermenü.
Nun, auch in Santiago gibt es die schöne Sitte wie in León,
das Menüangebot nur mittags gelten zu lassen, es aber abends
noch im Fenster zu haben. Plötzlich traf ich auf "Schnatterente".
Sie fiel mir ohne Umstände um den Hals, war glücklich, dass
sie ihre "Bande" erfolgreich nach Santiago gescheucht hatte. Nun sagte
sie "Auf Wiedersehen". Ich fand es rührend. Sie lobte mich noch einmal
wegen meiner Spanischkenntnisse (die sie überschätzte), und
wir schieden als gute Freunde. Später löste sich Harald aus
seiner Siesta. Gemeinsam holten wir uns im Pilgerbüro die
"Compostela". Die Helfer dort hatten wenig zu tun. "Von Saint-Jean?
Und alles zu Fuß?" Wir nickten stolz. Alle schauten uns
beifällig an, mussten sie doch sicher oft mit den 100-km-Touristen
hässliche Diskussionen führen. Bei uns war alles sonnenklar und
echt. Ein paar Häuser weiter gab es Fotokopien für
10 Peseten.
Um 18.45 Uhr standen wir vor einem grünen Garagentor. "Wir
sind 4 und 5" sagte ich zu den andern Pilgern, die dort schon warteten.
Bald kamen weitere, darunter ein Brasilianer, der das Ganze gleich
in eine köstliche Komödie verwandelte. Worum ging es?
Nun, der Parador, das Luxushotel an der Kathedrale war früher
ein Pilgerhospiz und hat bis heute die Pflicht, 10 Pilger morgens,
mittags und abends gratis zu beköstigen (9, 12 und 19 Uhr).
Dazu muss man sich durch die Kopie seiner Compostela ausweisen;
der Tag der Ankunft darf nicht weiter als zwei Tage zurückliegen.
Diesen Spaß mussten wir uns einfach leisten. Am Ende waren wir
5 Deutsche, 2 Brasilianer, 1 Mexikanerin und 1 Französin
(durch ein Missverständnis 1 Pilger zu wenig). Also kein Spanier.
Die Spanier interessiert nur eins: Zur Kathedrale, und dann ist
Feierabend. Wir sahen ernsthaft, wie einige die Kathedrale erreichten,
sich umdrehten, den Rucksack abwarfen und sich mit einem Taxi abtransportieren
ließen. Gelaufen wurde keinen Meter mehr.
Abschiedsabendessen mit
Heidi, die mit dem Bus noch nach Finisterre gefahren ist. Mit ihr bleibe
ich über das Internet in Verbindung.
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Letzte Änderung: 02.03.2017
01.09.2000, Freitag: Nach Santiago de Compostela, 20 km (792 km)
Am Morgen lag Harald da wie ein Häufchen Elend: die ganze
Nacht hatte er sich übergeben müssen. Ich erschrak.
Mist, jetzt fiel mir ein, dass immer vor aufgetautem Essen im
Ausland gewarnt wird, besonders vor russischem Salat ("saladillo").
Und gerade den hatte (nur) Harald gestern Abend gegessen! Durchfall?
Nein. Wenigstens das nicht.
Er stand heroisch auf, konnte aber nicht frühstücken.
Vorsichtig zogen wir los. Zuerst war es für ihn die Hölle.
Die leichte Steigung am Ende des oft abgebildeten Hohlwegs, danach die
längere bis zum Flughafen setzten ihm furchtbar zu. In Labacolla
war eine Bar. Wir rasteten zum wiederholten Male, und er trank einen
Orangensaft. Danach ging es bergauf, auch mit seinen Kräften.
Gottseilob blieb der Durchfall aus. Am Monte do Gozo war Harald schon
wieder soweit, die üblichen Späße zu treiben. Mir
fiel ein Stein vom Herzen. Wir konnten sogar bei unserem Plan bleiben
und bis Santiago weitergehen.
Harald an der Stadtgrenze von Santiago de Compostela
13.30 Uhr erreichten wir die Kathedrale.
Wir waren am Ziel!
Geschafft! Der Haupteingang der Kathedrale ist erreicht.
Als wir aus der Kathedrale traten, trafen wir auf
Stefan (Fellner). Wie
schön, auch ihn am Ziel noch einmal zu treffen. Gleichzeitig
mussten wir aber auch schon Abschied nehmen, denn er wollte nicht
in Santiago bleiben.
Dann ging es auf Herbergssuche.
Wir hatten eine Adresse ganz in der Nähe, aber ein kleiner
grauhaariger Mann aus einer Bar gleich um die Ecke des benachbarten
Klosters fing uns ab: Ob wir ein Zimmer suchten? So bekamen wir
"unser" Quartier, ein einfaches Zimmer über einer kleinen Bar,
nur 100 m von der Kathedrale entfernt und für 3.000 P. Das
Wirtspaar (ich wusste jahrelang nicht, ob der Mann ihr Ehemann,
ihr Bruder oder ihr Sohn war; es war ihr Sohn) wurde immer freundlicher, besonders als wir uns
kurz darauf entschlossen, den anderen Tag einen Ruhetag einzulegen
und gleich zwei Nächte zu bleiben. Wir bekamen u.a. den
Stammgastrabatt beim Bier und auch sonst jeden Gefallen. Natürlich
beschlossen wir, auf dem Rückweg auch gleich wieder hier einzukehren.
Nun, das Parador war es nicht. Das Fenster ging nach hinten raus auf
eine halbe Ruine, in deren Erdgeschoss regelmäßig lautstark
eine Frau keifte. (Das Haus ist inzwischen renoviert.)
Aber das sonstige nächtliche Gegröle der
Innenstadt blieb doch angenehm in der Ferne.
Hier die Adresse der Unterkunft:
Cafe - Bar "La Campana", Josefina Rodríguez Rivas,
Campanas de San Juan, 4
15704 Santiago de Compostela, Tel. 981 58 48 50
Kurz vor der Kathedrale kommt man an der Praza de Cervantes heraus,
leicht an der Gedenksäule mit der Büste des spanischen Nationaldichters zu erkennen.
(Links am Ende des Platzes, links von einer Kirche liegt übrigens das sehr empfehlenswerte
Restaurant "Casa Manolo", worüber ich andernorts mehrfach berichte.) Der Pilgerweg geht
rechts weiter in die Gasse Acibechería. (Rechts kommt ein kleiner Supermarkt,
aber ein günstigerer und größerer liegt an der Praza do Toural, am Ende der
Rúa do Vilar.) Die Gasse weitet sich auf die Praza da Inmaculada. 50 m
weiter voraus links liegt schon die Kathedrale, rechts eine schöne Grünanlage
und dahinter der riesige Klosterkomplex San Martiño Pinario.
Um die Bar "La Campana" zu erreichen, wende man sich sofort nach rechts,
sobald man die Gasse Acibechería verlassen hat. Nach etwa 20 m
biegt man rechts um die Ecke und hat die Bar "La Campana" vor sich (Schild mit
zwei Glocken und zwei Muscheln). Links neben der Bar gehen ein paar Stufen hoch,
das soll die Straße Campanas de San Juan sein,
aber sie steht nicht auf dem Stadtplan, den das Touristenbüro verteilt. Dort ist
nur die Rúa da Moeda Vella vor der Bar eingezeichnet.
Achtung: die
Hausnummer 6 ist eine Pension "Campanas de San Juan", nicht mit der Bar "La Campana"
verwechseln! Die Preise sind dort etwa doppelt so hoch.
Bis 2015 war ich fast jedes Jahr in der Bar "La Campana" zu Gast.
Verändert hat sich nicht viel. Auch die Preise sind nur sehr mäßig
gestiegen. Mein Spanisch ist inzwischen viel besser geworden, aber die gute
Doña Josefina verstehe ich immer noch sehr schlecht. Sie mich aber
sehr gut. ;-)
So geht's natürlich auch!
Nachtrag von 2006:
Außer dem
Seminario Menor, in dem ich 2005 zweimal
nächtigte, gibt es noch eine neue private Pilgerherberge Acuario direkt am
Pilgerweg in die Altstadt hinein. Laut meinem Pilgerfreund Hans war dort der
Schlafsaal mit langen Reihen von Doppelstockbetten zwar riesig, aber sonst
alles in Ordnung. Preis 7 EUR. Leider doch gut 2 km von der Kathedrale entfernt.
Sonstige Unterkunftsangebote in Santiago de Compostela
mit Adresse und Preis gibt es
hier.
Erlebnisse in Santiago im
September 2002 /
September 2003 /
Juni 2005 /
September 2005 /
Juli 2006 /
September 2007
Juli 2009
Juli 2010
Juni 2013
In der Stadt trafen wir noch so manchen Pilger, den wir mehr oder
minder gut kannten, und nahmen von allen Abschied. Geschlafen haben
wir lange und gut.
Im Parador ging es quer durch die vornehmen Räume, an
festlich gekleideten Gästen vorbei. ("Macht
ihr wohl ein ausgehungertes Armer-Pilger-Gesicht!" feixten wir
untereinander), dann in die Tiefen der Versorgungsetagen. Ich habe
sehr viel gegessen und ordentlich Wein dazu getrunken. Aber einige
der anderen waren gar nicht zufrieden. Im Nachhinein stellte ich fest,
dass es neben Reis, Gemüse, Kartoffeln und Fischstückchen
kein Fleisch gegeben hatte. Na und? Ich habe schon schlechter gegessen.
Zum Schluss noch ein Abschiedsfoto mit dem Portier. Es war ein
Mordsgaudi.
02.09.2000, Samstag: Ruhetag
Stadtbesichtigung und Abschied von weiteren Pilgern. Um 12.00 Uhr
Pilgermesse in der Kathedrale, sogar, zu unserer Überraschung
mit dem Botafumeiro, dem riesigen Weihrauchfass. Leider schreckte
der Touristenrummel auch vor massiver Störung der Messe nicht
zurück. Nicht weniger als drei Mal musste der zelebrierende
Priester unterbrechen, um mit lauter Stimme das Umhergehen und
ungenierte Schwatzen zu untersagen. Helfen tat es wenig. Man musste
sich schon sehr konzentrieren, um die wünschenswerte Andacht
aufzubringen. Symptomatisch für den Jakobsweg heute!
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