Planung 2006: Auf dem Jakobsweg in Nordspanien: Camino Primitivo, von Oviedo nach Santiago de Compostela

Autor: Rudolf Fischer
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Zur Beachtung: Ich bin den Camino primitivo schon 2002 mit meiner Frau gegangen. Siehe meinen Pilgerbericht von 2002.


Den m.E. nach schönsten aller Pilgerwege in Nordspanien möchte ich 2006 noch einmal gehen, diesmal als Führer einer kleinen Gruppe von 5 Pilgern. Dabei sind meine Frau Hedwig, dann zwei Pilgerinnen (Konni und Sandra), mit denen wir schon 1998 unterwegs waren, dazu unser Kaplan André, der einzige Pilgerneuling. Wir hatten schon ein Vortreffen und haben bereits Ende Oktober 2005 die Flüge gebucht. Da die Air Berlin neuerdings auch Santiago de Compostela anfliegt, haben wir die für uns bequemste (und damit nicht die billigste) Verbindung gebucht: Von rechts: Hedwig, Konni, Sandra, der Verfasser (es fehlt André)


Als Handbuch verwende ich das folgende:

Kasper, Michael: Nordspanien: Jakobsweg Alternativroute
Outdoor-Handbuch, Band 141. 1. Aufl. 2004. 192 S.
ISBN 3-89392-541-4
Conrad-Stein-Verlag

Ich bin gespannt, was es darin Neues im Vergleich zum Handbuch von 2001 gibt, auf jeden Fall die Querverbindung Lugo - Sobrado dos Monxes und die normale Strecke Lugo - Melide, um auf den Camino Francés zu stoßen.


Wie schön, Pilgerfreund Bruno W. hat mich angeschrieben. Er ist gerade (im Mai 2006) den "Primitivo" gegangen und konnte mir die neusten Tipps geben. Herzlichen Dank!


10. Juli 2006: Flug nach Bilbao

Abflug um 11h15, vom Flughafen Münster-Osnabrück (Greven), von unserem Heimatort nur 12 km entfernt, über Palma de Mallorca nach Bilbao. Ankunft: 16h15. Mit uns fliegen Hans, mein Pilgerkamerad von der Via de la Plata, und seine Frau Hannelore, die aber von Burgos bis Ponferrada pilgern wollen. Wir werden noch zu siebt in Bilbao, wohl im Jugendgästehaus, übernachten. Aber am andern Tag klettern wir am Busbahnhof "Termibus" in verschiedene Busse, um unsere Abmarschorte anzusteuern.

11. Juli 2006, Dienstag: Busfahrt von Bilbao nach Oviedo

mit der Firma ALSA, wie gewohnt. Zur Herberge schreibt Bruno W., dass die in der Woche erst ab 19h00 geöffnet wird. Auch gibt es in dem von mir genannten Modegeschäft nicht mehr den Schlüssel.

Gut, wir wollen ja sowieso die Stadt besichtigen, aber es wäre natürlich schöner, die Rucksäcke irgendwo lassen zu können. Manchmal hat man auch Glück (wie wir 2002), dass man jemanden in der Herberge trifft, der den zweiten Tag dageblieben ist und den Schlüssel einfach behalten hat.

12. Juli 2006, Mittwoch: Von Oviedo über den Berg Naranco nach Escamplero, 16 km (16 km)

Die untere Kirche ist laut Bruno W. zurzeit eingezäunt und wird restauriert. San Miguel de Lillo ist von 9h30 bis 13h30 geöffnet. Na, das könnte ja passen.

In Escamplero Herberge in ehemaliger Schule.

13. Juli 2006, Donnerstag: Von Escamplero nach San Juan de Villapañada, 18 km (34 km)

Die schönstgelegene Herberge dieses Weges. Vorher Vorräte einkaufen. Polizei muss laut Bruno W. nicht angerufen werden. Evtl. geht's tatsächlich nur darum, dass der Betreuer vorher den Boiler anheizt.

14. Juli 2006, Freitag: Von San Juan de Villapañada nach Godán, 21,5 km (55,5 km)

Unterwegs im Kloster San Salvador bei Cornellana neue Herberge (laut Bruno W.). Passt leider schlecht in die Etappenplanung.

In Godán Herberge 2 km abseits, aber das lohnt.

15. Juli 2006, Samstag: Von Godán nach Tineo, 25,5 km (81 km)


Alternative, nachdem Pilgerfreund Bruno W. auf die Herberge neben dem Kloster in Cornellana aufmerksam gemacht hat:

13. Juli 2006, Donnerstag: Von Escamplero nach Cornellana, 27 km (43 km)

14. Juli 2006, Freitag: Von Cornellana nach Tineo, 33 km (76 km)

Insgesamt würden wir so 1 Tag und 5 km rausholen, hätten aber früher längere Etappen und wären nicht in der schönen Herberge von San Juan de Villapañada untergekommen. Nun, wir werden das unterwegs je nach Wetter und unseren Kräften entscheiden.

In Tineo gibt es laut Bruno W. eine neue Herberge. Er schreibt genauer:
"Bevor man in den Ort kommt, nach Fußballplatz und Kapelle, geht man breite gepflasterte Allee leicht abwärts. Vor einem neumodischen Pilgerdenkmal (als Sonnenuhr verunstaltet) geht es links einen markierten Weg hinab zur Herberge. Sie befindet sich noch vor dem Hauptort von Tineo in der Calle Cabezas de San Juan. Der Weg ist gut mit Pfeilen gekennzeichnet. Den Schlüssel gibt es in der Bar "STOP", die sich ca. 200 m unterhalb von der Herberge befindet. Die Herberge hat 24 Betten, je 2 Toiletten + Dusche (für uns gab`s nur kaltes Wasser), keine Küche, dafür aber Tisch und Stühle." - Na, super!

16. Juli 2006, Sonntag: Von Tineo nach Borres, 18,5 km (99,5 km)

Ehemalige Schule in ländlicher Einsamkeit. Einige Vorräte mitbringen.

17. Juli 2006, Montag: Von Borres nach Peñaseita, 15,5 km (115 km)

Herberge an der Straße vor dem Pass. Vorher einkaufen.


Alternative: Mich reizt natürlich, als Alternative direkt über den Pass nach La Mesa zu gehen, also gar nicht über Pola de Allande und Peñaseita. Die Etappe wäre dann 33 km (nicht 31 km, wie das Handbuch schreibt) lang, soll aber einmalig schön sein. Wir hätten dann auch 1 Tag (und 5 km) gespart, was es uns ermöglichen würde, am Ende noch von Santiago aus nach Finisterre zu laufen. - Na, mal sehen, wie gut wir drauf sind.

18. Juli 2006, Dienstag: Von Peñaseita nach La Mesa, 22,5 km (137,5 km)

Eine tolle Bergstrecke. Hoffentlich haben wir besseres Wetter als 2003.
Ob in der Herberge noch das Abflusswasser aus dem Boden quillt? (Die im Handbuch angegebene Entfernung der Etappe von 20 km stimmt nicht, denn bis zur Herberge sind es, wie man der Wegbeschreibung entnimmt, 22,8 km.)

19. Juli 2006, Mittwoch: Von La Mesa nach Grandas de Salime, 14 km (151,5 km)

Ziemlich schlechte Herberge. Aber das ist 3 Jahre her.

20. Juli 2006, Donnerstag: Von Grandas de Salime nach Fonsagrada, 30,5 km (182 km)

Zur Herberge in Padrón hinter Fonsagrada schreibt Bruno W.:
"Uns gelang es nicht, zuvor im Pfarrbüro oder Kirche den Schlüssel für die Herberge zu bekommen. An der Herbergstür dann der Hinweis, dass man den Schlüssel gegenüber bei der Protección Civil bekommt, bzw. unter Tel. 628 925 037 einen Victor anrufen soll. Wir hatten das Glück, dass letzteres von 2 Italienern mit ihrem Handy gemanagt wurde, da in der Nähe kein Telefon zu sehen war; also besser von Fonsagrada aus versuchen, o.g. Nummer anzurufen."

21. Juli 2006, Freitag: Von Fonsagrada nach Cádavo-Baleira, 24,5 km (206,5 km)

Moderne Herberge. Mit dem Abendessen war es schwierig.

22. Juli 2006, Samstag: Von Cádavo-Baleira nach Lugo, 34 km (240,5 km)

Evtl. den Hospitalero nach der Notunterkunft in Richtung Friol fragen. Falls er abrät, evtl. Privatquartier reservieren.

23. Juli 2006, Sonntag: Von Lugo nach Castronelas/Macedo oder Friol, 30 km (270,5 km)

Diese Querverbindung ist neu für mich, aber sie ist im Handbuch beschrieben.

Wieder hat Pilgerfreund Bruno W. dazu sehr nützliche Hinweise gegeben:
"Dieser Streckenabschnitt ist bei Hitze nicht zu unterschätzen, da er ca. 30 km nur auf kleinen Landstrassen verläuft, die zwar wenig befahren sind, aber teilweise lange Steigungen zu überwinden sind. Unbedingt genügend Wasser mitnehmen. Bis zum kleinen Ort Guimarai (nach 27 km !) fanden wir keine Quelle, Bar o.ä., wo wir hätten trinken können. Im letzten Haus am Dorfausgang war hinter einem Baum versteckt ein Bar-Schild. Das Haus war geschlossen (Siesta ?), wurde aber auf unser Klopfen geöffnet. So konnten wir im Vorgarten uns endlich stärken.

Die Notunterkunft bei Macebo haben wir nicht erprobt, sondern sind gleich nach Friol gegangen. In Friol stößt man auf eine Hauptstraße, der man nach links in Richtung Sobrado dos Monxes folgt. Nach einer Rechtskurve liegt direkt an der Hauptstr. das Hostal "Casa Benigno". Das Hostal ist kaum als solches zu erkennen, liegt aber rechts neben dem kleinen Supermercado ANGELES. Neues, sauberes Hostal, mit mehreren Zimmern. Wir zahlten im Mai 8 EUR/Pers."

24. Juli 2006, Montag: Von Castronelas/Macedo bzw. Friol nach Sobrado dos Monxes, 26 km (296,5 km)

Bruno W. beschreibt den Weg aus Friol zum Pilgerweg wie folgt:
"Wir gingen die Hauptstraße nach Sobrado stadtauswärts weiter. Nach ca. 2,5 km am Ortsanfang von Empalme zweigt eine kleine Asphaltstraße links nach Parroquia de Xia ab (grünes Verkehrsschild). Nach ca. 1 km auf dieser Strasse kommt eine Kreuzung. Man befindet sich jetzt wieder auf dem ursprünglichen Pilgerweg, der nach rechts in Richtung Freixido, Pozas weitergeht (gelber Pfeil am Verkehrsschild). Geradeaus geht es nach Castronela bzw. zum Wehrturm von Xia (ca. 400 m entfernt, Öffnungszeit ab 11h00)."

Den zweiten Teil des Weges - etwa ab dem Pass - kennen meine Frau und ich schon. Man stößt dort auf den Ribadeo-Zweig des Camino del Norte, den wir 2003 gegangen sind.

25. Juli 2006, Dienstag: Von Sobrado dos Monxes nach Arzúa, 22 km (318,5 km)

Achtung: Jakobusfest - Nationalfeiertag! Leider ist die Alternative Sobrado dos Monxes - Pedrouzo nicht im Handbuch beschrieben, damit kann man 1 Tag sparen. Man wird im Kloster zu dieser Route gedrängt, weil Arzúa als überlastet gilt. Ich habe aber mit einer Pilgerin gesprochen, die nach Pedrouzo gegangen ist: der Weg soll schlecht ausgezeichnet und elend lang sein.

Also wohl lieber nach Arzúa. Unbedingt bis 14 Uhr eintreffen, sonst gibt's kein Bett in meiner Lieblingsherberge.

26. Juli 2006, Mittwoch: Von Arzúa zum Monte do Gozo, 35 km (353,5 km)

27. Juli 2006, Donnerstag: Vom Monte do Gozo nach Santiago de Compostela, 4,5 km (358 km)

28. Juli 2006, Freitag: Santiago de Compostela

29. Juli 2006, Samstag: Fahrt nach Finisterre?

30. Juli 2006, Sonntag: Rückfahrt von Finisterre?


Falls wir unterwegs einen Tag rausholen, träfen wir bereits am Mittwoch in Santiago ein. Dann wäre folgende Alternaive möglich:

27. Juli 2006, Donnerstag: Santiago - Negreira

28. Juli 2006, Freitag: Negreira - Olveiroa

29. Juli 2006, Samstag: Olveiroa - Finisterre

30. Juli 2006, Sonntag: Rückfahrt von Finisterre


31. Juli 2006, Montag: Rückflug von Santiago

Abflug 17h10 mit der Air Berlin, Zwischenlandung in Palma de Mallorca, 23h00 Ankunft am Flughafen Münster-Osnabrück, wenig später werden wir zu Hause sein. Unfassbar, wie kurz dieser "Rücksprung" aus einer ganz anderen Welt in die vertraute heimatliche Umgebung sein wird.

Letzte Änderung: 21.06.2006