Planung 2002: Somportpass und "Camino primitivo"

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Autor: Rudolf Fischer
Meine Netzadresse: Rudolf.Fischer bei Esperanto.de

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Meine Frau Hedwig Fischer und ich planen, vom 1. August bis zum 5. September 2002 (5 Wochen), zwei uns noch unbekannte Teilstrecken der Pilgerwege in Nordspanien (insgesamt 592 km) zu gehen.

Zum einen fehlt uns noch als Alternative über die Pyrenäen die Strecke über den Somportpass nach Puente la Reina (ca. 215 km).
Zum andern haben wir noch den Rest der Nordroute, den so g. Camino primitivo (den "ursprünglichen", nämlich historisch ältesten, von Oviedo nach Santiago de Compostela) zu gehen (ca. 345 km).
(Die Entfernungsdifferenz zu 592 km entsteht durch Umwege und durch eine Zusatzetappe nach Pamplona.)


An- und Rückfahrt

Ein Problem ist wie immer die An- und Rückfahrt. Will man tagelange Zugreisen vermeiden, bleibt nur das Flugzeug. Damit folgt das nächste Problem, dass ja Start und Ziel weit auseinander liegen. Die kostengünstigste Lösung ist folgende:
Gabelflug Düsseldorf-Madrid-Bilbao, Santiago-Barcelona-Düsseldorf. (Preis: ca. 340 EUR pro Person, inkl. Flughafengebühren)
Ein Pilger hat mir geschrieben, dass er für August 2002 Billigflüge der Fluggesellschaft Ryanair erwischt habe.

Mit den Flügen allein ist es nicht getan: Von Bilbao fahren wir (mal wieder) mit dem Bus nach Norden, diesmal aber bis Bayonne/Frankreich (Endstation hoffentlich Bayonne-Bahnhof). Von dort mit dem Zug nach Pau (Übernachtung). Endlich mit Zug (bis Oloron-Sainte Marie) und Bus zum Somportpass.

Das ist sicher sehr umständlich. Aber nur so vermeidet man eine tagelange Rückfahrt mit dem Zug und kann die preisgünstige Möglichkeit eines Gabelflugs zwischen spanischen Flughäfen ausnutzen. Ich habe alle anderen Alternativen, z.B. über Biarritz (wie im Jahr 2000) ausprobiert; alles mindestens doppelt so teuer. Den Preis von 450 DM, wie von einigen Pilgern gemeldet, habe ich allerdings nicht herausgeholt. Evtl. galten da irgendwelche verbilligende Sondertarife. So zahlt man z.B. bis zu 4 Wochen und bis zu 2 Wochen erheblich weniger, als wenn zwischen Hin- und Rückflug mehr als 4 Wochen liegen. Unverständlich, aber Tatsache.

Zu meiner Verblüffung lässt sich die Fahrt von Bilbao zum Somportpass (fast) komplett im Internetz zusammenstellen. Insgesamt erwies es sich, dass Pau nicht am ersten Reisetag erreicht werden kann, weil nur zweimal täglich (7h30 und 13h00) Busse von Bilbao nach Bayonne fahren. Also werden wir wieder in Bilbao übernachten. Unser dortiger Esperanto-Freund hat uns ein günstiges Quartier in der Altstadt besorgt (Doppelzimmer 22 EUR). In Pau sind wir Gast der örtlichen Esperanto-Gruppe, die uns zum Abendessen eingeladen hat und uns auch privat unterbringt. So sind wir gleich den zweiten Abend unter neuen Freunden.
Hier die benötigten Internetz-Seiten:
- Unterkünfte in Bilbao: In "categorias" die Kategorie "alojamientos" einstellen.
- Busbahnhof in Bilbao: http://www.termibus.com, Firma ALSA oder PESA. Hier besteht eine Informationslücke, da als Zielorte nur Irún bzw. San Sebastián angezeigt werden. Die Verbindung bis Bayonne/Frankreich erhielt ich dann von einem Esperanto-Freund aus Bilbao per E-Post durchgegeben.
- http://www.ter-sncf.com, um Zug- und Busverbindungen von Bayonne nach Pau, von Pau nach Oloron-Sainte-Marie und von Oloron-Sainte-Marie nach Somport (Grenze) nachzuschlagen. Dazu jeweils erst den Regionalbereich Aquitaine anwählen. Es gibt täglich drei Verbindungen zum Somport-Pass. Wenn man am Pass direkt (dort gibt es ein Hotel) oder in Canfranc-Estación oder Canfranc übernachten will, reicht auch der Zug, der gegen 11h30 ab Pau fährt.

Die Zugreise von Pamplona nach Oviedo ließ sich wie gewohnt (unter "horarios y precios") auf der Seite http://www.renfe.es der spanischen Eisenbahn nachschlagen.
Wir fahren mit dem (täglich verkehrenden) Zug 623 "Covadonga", 13h03 ab Pamplona, durchgehende Hauptlinie T9 von Barcelona nach Gijón, 19h25 an Oviedo. 27,50 EUR in der "Turista"-Klasse. Wirklich billig und schnell! (Nach Fahrplanwechsel am 30.06.2002 bereits überprüft.) Man kann sich sogar den Streckenplan ausdrucken.
Weitere Fundgrube mit Tipps für Verkehrsverbindungen sowie zu Restaurants und billigen Unterkünften rund um den Camino Francés:
http://www.intercom.es/mediaint/santiago/bus_tren.htm


Was wir alles mitnehmen werden

Unsere Packliste

(Der Vermerk "(1/2)" bedeutet, dass dieser Gegenstand nur einmal für zwei Personen mitgenommen wird und daher nur die Hälfte des Gewichtes angegeben ist.)

a) Allgemeines

Rucksack 2.100 g
Großer Regenumhang 510 g
Schlafsack 722 g
Isomatte 314 g
1 Leinenbeutel (zum Einkaufen, Frühstücksbeutel) 70 g
Teilsumme des Gewichtes 3.716 g

b) (Wechsel)Kleidung (also ohne die, die auf dem Körper getragen wird)

1 leichter Pullover 274 g
1 Wechselhose mit abknöpfbaren Beinen 322 g
1 kurze leichte Turnhose (auch für nachts) 104 g
1 Badehose 64 g
1 großes Handtuch 306 g
1 kleines Handtuch 162 g
3 Taschentücher 50 g
2 Unterhosen 118 g
1 leichtes Hemd 215 g
2 Paar Wandersocken 120 g
1 Paar feste Plastik-Strandsandalen 336 g
Teilsumme des Gewichtes 2.071 g

c) Toilettenutensilien im Toiletten- und weiterem Plastikbeutel

Seife in Plastikdose, Zahnpasta, Zahnbürste 78 g
Duschzeug, Schampon (abgefüllt in Miniplastikbehältern) 72 g
Nagelfeile, Kamm, Sicherheitsnadeln, 1 Nähnadel, 1 Pinzette, 1 kl. Schere 70 g
Heftpflaster, kl. Schere, 1 Mullbinde, 1 Rolle Elastoplast ("Wunderpflaster") 72 g (1/2)
Kopfschmerz- und Durchfalltabletten, Nasenspray 10 g (1/2)
Sonnenschutzmittel 200 g
1 Packung Mineralientabletten 80 g (1/2)
Ersatzbrille, Sonnenbrille (in Etuis) 97 g
Kernseife 100 g (1/2)
Fußbalsam, Wundcreme 120 g (1/2)
Ohrenstöpsel 20 g
Mückenstift, Hirschtalgstift 39 g
3m Schnur (als Wäscheleine verwendbar), 4 Sicherheitsnadeln 5 g
4 Plastikwäscheklammern 20 g
1 Billig-Reisewecker 86 g (1/2)
Teilsumme des Gewichtes 1.069 g

d) Rund ums Essen und Trinken

Plastikteller, Tasse (aus Chromstahl), 1 Teelöffel 124 g
Taschenmesser (mit Korkenzieher, Flaschenöffner, usw.) 100 g
2 Plastikflaschen a 3/4 l (ohne Inhalt) 168 g
1 Rolle Toilettenpapier 58 g (1/2)
2 Packungen Papiertaschentücher 63 g
1 feste Plastikdose für kleinere Vorräte (Käse, Wurst, usw.) 84 g
Teilsumme des Gewichtes 597 g
Summe des Gewichtes bis hier 7.453 g

e) Rund ums Schreiben und Lesen

1 kl. Taschenlampe 86 g (1/2)
Umhängetasche 172 g
Wanderführer (Kopien zum Wegwerfen) 85 g (1/2)
Karten (Kopien zum Wegwerfen) 54 g (1/2)
Bleistift, Kugelschreiber 12 g
Radiergummi, Bleistiftanspitzer 18 g
Etwas Briefpapier, einige Briefumschläge 21 g
1 kleines Notizbuch (u.a. mit Adressen) 68 g
Liedertexte 126 g (1/2)
1 Wörterbuch 59 g (1/2)
Ausweise, Pilgerpass 66 g
Flugscheine 30 g
Teilsumme des Gewichtes 797 g
Gesamtsumme 8.250 g

Die Utensilien laut Abschnitt e werde ich in einer Umhängetasche vorne tragen.

Außerdem habe ich einen Hut (mit breiter Rundumkrempe) auf dem Kopf, dessen Gewicht nicht mitgerechnet wurde. Ebenso nicht die Kleidung, die ich auf dem Körper trage, u.a. ein Halstuch (äußerst wichtig als Schutz gegen die Sonne, Staub- und Schweißsperre), ferner ein Gürtelportemonnaie. Zur Hundeabwehr nehme ich diesmal ein Pfefferspray (ca. 8,50 EUR) mit, das ich griffbereit in einer Hosenaußentasche habe. Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht?

Zusätzlich sind noch die Essens- und Trinkensvorräte (z.B. Wasser in 2 Flaschen a 3/4 Liter) vom Gewicht her mit einzuplanen. Diesmal gehen wir durch einsamere Gegenden und müssen evtl. mehr Proviant schleppen als in den Vorjahren.

Insgesamt gehe ich von etwa 10 kg für den Rucksack samt Vorräten aus.

Habe ich etwas vergessen? Dann bin ich für einen Hinweis dankbar.


Nachtrag von Frühjahr 2003:
Ein Pilgerfreund machte mich auf zwei vergessene Dinge aufmerksam:
- Fotoapparat (+ Filme), den meine Frau in der Gürteltasche mitführt.
- (Nass)Rasierzeug, das ich als überzeugter Vollbartträger nicht brauche.
Danke für den Hinweis!


Im Prinzip haben wir also dieselbe Packliste wie im Vorjahr, aber eben doch mit einigen Abweichungen:

Das Zelt bleibt zu Hause, weil es unterwegs kaum Zeltplätze gibt.

Statt der Trainingsanzüge nehmen wir einen leichten Pullover und eine weitere leichte Hose mit, auch als Ausgehkleidung. Die beiden Hosen sind nur fast halb so schwer wie eine Nietenhose.

Neu: Eine leichte Turnhose, die ich drinnen wie draußen, aber auch als Nachtbekleidung tragen kann.

Neu: Ein großer Regenumhang (anstatt der Regenjacke), der auch den Rucksack mit umfasst (Ausstülpung) und im Schritt durch ein Band zusammengehalten wird, damit er nicht hochwehen kann.

Neu: Die Sandalen habe ich jetzt mit leichten Plastikstrandschuhen vertauscht, mit Klettverschluss variabel und mit einem Handgriff verschließbar. Sie haben den Vorteil, dass sie beliebig nass werden können. Damit kann man sie auch zum Duschen anziehen, aber noch viel wichtiger: Auf den Nebenstrecken sind manchmal Bäche (bzw. Siele am Strand) zu durchwaten. Die Strandschuhe sind dann ganz einfach übergezogen, geben den Füßen guten Halt, schützen im Schlamm gegen unsichtbare Steine, können danach leicht abgewaschen werden und aufgehängt am Rucksack beim Weitermarsch trocknen. Sie passen zusammen mit den Wasserflaschen in die beiden Seitentaschen des Rucksacks und sind so gut von außen zu erreichen, ohne den Rucksack zu öffnen. (Wenn man zu zweit ist, braucht man den Rucksack nicht einmal abzunehmen.)

Die beiden Handtücher sowie die Oberhemden sind aus besonders leichtem Material, das auch sehr schnell trocknet.

Die Kniebandagen bleiben diesmal zu Hause. Sie haben sich nicht bewährt. Der Stock reicht zur Entlastung aus, wenn man ab und zu die Seite wechselt.

Normalerweise braucht man keinen Wecker, wenn man in Pilgerherbergen schläft, da er dort nicht verwendbar und auch überflüssig ist. Für die Hin- und Rückfahrt (und diesmal vor der Zugfahrt nach Oviedo) ist er jedoch wertvoll, wenn man Zug, Bus und zum Schluss das Flugzeug nicht verpassen will. Auch verschläft man sich in den gelegentlichen Privatquartieren nicht: die Morgenstunden ohne Sonne darf man nicht vergeuden.

Neu: Im Nachhinein haben wir noch einen Minitauchsieder (in obiger Packliste nicht enthalten) mitgenommen. Er erwies sich als wahrer Schatz. Morgens gleich einen selbst aufgebrühten Capuccino (aus einer Packung mit Fertigtütchen), ohne sich bis zur nächsten offenen Bar hindurchdursten zu müssen. Einfach Spitze! Weckt die Lebensgeister und hebt die Stimmung. Nur in Verbindung mit Leichtmetalltassen verwendbar!


Handbücher

Die beiden Teilstrecken sind in folgenden Handbüchern beschrieben:

1) Somportpass - Puente la Reina:
Michael Kasper: Spanien: Jakobsweg
(einschließlich Santiago de Compostela-Finisterre)
ISBN 3-89392-171-0. 5. Auflage von Juli 2001.
Reihe "OutdoorHandbuch, Band 23, Conrad-Stein-Verlag.

Dietrich Höllhuber: Wandern auf dem Spanischen Jakobsweg
ISBN 3-7701-5428-2. 2.Aufl. 2002
Reihe DUMONT aktiv, DuMont-Buchverlag Köln
Gegenüber der Ausgabe von 1999 (Ulrich Wegener) ist dieses Handbuch völlig überarbeitet. Auf dem Camino Francés sind endlich alle Etappen beschrieben; leider ist der Abschnitt Santiago de Compostela- Kap Finisterre weggefallen, ferner einige Wegalternativen, z.B. die hinter Sahagún, sowie mehrere schöne Landschaftsaufnahmen. (Der Abschnitt Santiago de Compostela-Finisterre ist aber in meinem Bericht von 2000 enthalten.) Im Vergleich zu den Handbüchern von Michael Kasper gibt es sehr nützliche Kartenabbildungen (nicht nur Skizzen). Mit ihrer Hilfe kann man genau feststellen, wo man ist. Außerdem sind Höhenprofile beigefügt. Verwirrend ist allerdings weiterhin, dass sich der Westen auf den Karten wie üblich links befindet, auf den Höhenprofilen jedoch rechts.

2) Oviedo - Santiago de Compostela:
Michael Kasper: "Nordspanien: Jakobsweg - Nebenrouten"
ISBN 3-89392-371-3, 2. Aufl. 2001, Reihe "OutdoorHandbuch, Band 71, Conrad-Stein-Verlag.


Nachtrag von Mai 2003:
Das vorstehende Handbuch der Nebenrouten ist anscheinend zurzeit beim Verlag vergriffen. Evtl. gibt es noch Einzelexemplare in Buchhandlungen.

Die vorstehenden Bücher sind sehr zu empfehlen. Sie liefern eine fast unübersehbare Fülle an Informationen. Inzwischen habe ich sorgfältig die beiden Bücher unter (1) verglichen. Beide sind etwa gleich informativ (und gleich teuer). Die Karten im DuMont-Buch sind einwandfrei ein großes Plus. Dafür ist das Outdoor-Buch übersichtlicher in seinem Text, mit den benötigten Informationen dort im Text, wo man sie braucht, nicht am Anfang einer Etappe zusammengefasst wie im DuMont-Buch. Ferner gibt Michael Kasper manchmal noch interessante Abstecher an, z.B. Hinweis auf den Pyrenäenbalkon beim Kloster Juan de la Peña (hinter Jaca). Wer alles schon im Kopf vorher planen und "laufen" will wie ich, dem kann man nur empfehlen, sich beide Bücher zuzulegen. ;-)

Von Puente la Reina laufen wir 1 Etappe auf dem Hauptweg zurück nach Pamplona, wo wir einen Ruhetag einlegen. Auch diese Stadt konnte ich bisher noch nicht in Ruhe besichtigen. Der Abstecher ist notwendig, weil man nur von Pamplona aus (und nicht von Puente la Reina) mit dem Zug problemlos nach Oviedo kommt.


Unsere vorgesehene Marschroute

(Hinter der Angabe der täglich zurückgelegten Kilometer steht die Gesamtentfernung in Klammern.)

Sa, 03.08.2002: Ankunft vor dem Somportpass, Weitermarsch nach Canfranc-Estación, 15 km (15 km),
Falls der Tunnel noch nicht eröffnet ist, werden wir wegen des zu erwartenden dichten Verkehrs wohl bis zur Passhöhe im Bus bleiben. Dann 8 km weniger.
Übernachtung in Canfranc-Estación in der privaten Herberge Pepito Grillo,

So, 04.08.2002: Jaca, 25 km (40 km)
Übernachtung in der Pilgerherberge.

Mo, 05.08.2002: Santa Cruz de la Serós, 25,5 km (65,5 km)
Dabei Umweg über die Klosterruinen von San Juan de la Peña mit einmaligen Blick auf die Pyrenäen ("Pyrenäenbalkon"). Übernachtung in der Hosteleria Santa Cruz (Tel. 974 361 975).

Di, 06.08.2002: Arrés, 17,5 km (83 km)
Unterwegs: Santa Cilia de Jaca (Bislang nur Primitivunterkunft. Neue Herberge soll geplant sein. Wir kontrollieren das auf dem Durchmarsch.
In Arrés wurde 2001 eine Pilgerherberge eröffnet. (Bestätigt vom Pilgerfreund Udo Hensch. Danke!)

Mi, 07.08.2002: Ruesta, 30 km (113 km)
Evtl. aber auch nur bis Artiéda, 19 km. Pilgerherberge. Dann verschieben sich die folgenden Etappen um 1 Tag.
In Ruesta private Pilgerherberge. Angeblich keine Einkaufsmöglichkeit. Auch nicht auf dem nahen Campingplatz? Jakobsbrunnen mit frischem Wasser.
Eine lange Etappe, weil wir uns an das Kloster Leire heranschieben wollen, bei dem man unbedingt am Spätnachmittag eingetroffen sein muss, um unterzukommen.

Do, 08.08.2002: Kloster Leire, 21,5 km (134,5 km)
Zunächst geht es den Wanderweg PR10 am Stausee entlang bis Yesa. Dann gehen wir ab zum Kloster Leire. Hier werden Pilger aufgenommen. Wir sind gespannt. Gut, dass in der Woche so wenig los sein soll. Ein Hotel gibt es auch.

Fr, 09.08.2002: Sangüesa, 17 km (151,5 km)
Wir gehen im Nord-Süd-Zickzack (gut 10 km Umweg) und kommen nur langsam nach Westen, weil wir unbedingt alle sehenswerten Stätten berühren wollen. Heute kommen wir erst an der Burg Javier vorbei. Zu meiner Freude lese ich im (alten!) DuMont-Handbuch, dass 500 m vor Javier (von Yesa aus) der Fernwanderweg G.R. 13 ohne Straßenberührung nach Sangüesa führt. Der kommt ja wie gerufen!

Sa, 10.08.2002: Izco, 28 km (179,5 km)
Heute gehen wir die ältere Strecke des Jakobsweges. Zunächst wieder Landstraße nach Liédena, dann zur Foz de Lumbier, einer gewaltigen Schlucht mit unberührter Natur. Das muss man doch gesehen haben.
Die neuere Strecke ist kürzer und schöner, aber dann verpasst man die Schlucht... aber auch Stress auf einer Stierweide, durch die der direkte Weg von Sangüesa aus führt. Man kann aber vor dem Weidenrost rechts zur Nationalstraße hin ausweichen, ein Stück auf dieser entlang, bis man wieder links auf die Piste mit der Zufahrt zum Gut abgehen kann. Zugleich kommt hier (habe ich mir aus den Handbüchern zusammengereimt) unser Umweg über Foz de Lumbier von rechts auf die Nationalstraße zu und geht ebenfalls auf dieser Zufahrt in Richtung Gutshof weiter, bis der normale Jakobsweg von vorn kommt und von der Piste in Richtung Izco nach links (für uns nach rechts) abbiegt. -
In Izco Pilgerherberge. Dazu schreibt der Pilgerfreund Udo Hensch: "Die Herberge in Izco ist sehr klein (8 Betten). Der Betreuer wohnt nicht im Ort, man muss einem im Dorf Bescheid sagen lassen. An der Tür ist rechts ein Schild mit der Aufschrift: ASDRC San Martín. Man kann auch gleich versuchen, ob der Hintereingang bereits geöffnet ist. Links vorbei und durch die kleine Anlage." - Danke für den Hinweis!

So, 11.08.2002: Tiebas, 24,5 km (204 km)
Pilgerherberge, ohne Waschbecken und Duschen. Man soll aber das Schwimmbad des örtlichen Sportvereins benutzen dürfen.

Mo, 12.08.2002: Puente la Reina, 16,5 km (220,5 km)
2 Pilgerherbergen: eine zentral (alt, eng, aber renoviert), eine im Keller des Hotels Jakue am Ortseingang (weit vom Zentrum, teurer), eine 3. (jenseits der berühmten Brücke) im Ausbau. Evtl. testen wir letztere, sonst gehen wir zum Hotel Jakue zurück (für uns als Abmarschort am andern Tag günstig gelegen).

Di, 13.08.2002: Pamplona, 27,5 km (248 km)
Hier geht es (Nostalgie!) eine Etappe zurück auf dem Hauptweg des Jakobsweges. Es wird sehr lustig sein, den üblichen Massen entgegenzukommen.
Wahrscheinlich private Unterkunft (für 2 Nächte!)

Mi, 14.08.2002 Ruhetag in Pamplona
Wenn bis hierher alles geglückt ist, haben wir noch 1 Reservetag. Wo wir den verbringen, ist unklar. Am besten unterwegs allzu lange Etappen aufteilen, aber in den Bergen geht das wahrscheinlich nicht. Umgekehrt wollen wir auch nicht vor dem 1.9. in Santiago sein, denn dann gehen wir zum Schluss noch in Konkurrenz mit der letzten großen Pilgerwelle vor Ferienende.

Do, 15.08.2002: Weiterfahrt mit dem Zug nach Oviedo
Übernachtung in der Pilgerherberge.

Fr, 16.08.2002: Escamplero, 17 km (265 km) einschließlich je 2,5 km hin und zurück, um am Berg Naranco die Ruinen aus dem 9. Jahrhundert zu besuchen. - In Escamplero Refugio.

Sa, 17.08.2002: San Juan de Villapañada, 18 km (283 km)
Refugio. - Warum man durch die Polizei in der Ortschaft Grado davor den Schlüsselinhaber benachrichtigen muss, obwohl der dem Refugio gegenüber wohnt, ist mir schleierhaft. Hat die Polizei so gleichzeitig eine Kontrolle? Und wie soll man dieses Prozedere ohne Handbuch wissen? Und was ist, wenn man aus der anderen Richtung (also Santiago) kommt, immerhin laufen einige so zurück?

So, 18.08.2002: Godán, 21,5 km (304,5 km)
Neues Refugio. Liegt etwas abseits, aber das soll sich lohnen.
*** Entfernungshalbzeit heute überschritten ***

Mo, 19.08.2002: Tineo, 25,5 km (330 km)
Refugio. Schlüssel bei der Polizei.

Di, 20.08.2002: Borres, 18 km (348 km)
Refugio. Schlüssel zur Abwechslung beim Bürgermeister.

Mi, 21.08.2002: Peñaseita, 15,5 km (363,5 km)
Refugio. Schlüssel diesmal in einem Restaurant. :-)

Do, 22.08.2002: La Mesa, 20 km (383,5 km)
Refugio. Schlüssel wieder beim Bürgermeister.

Fr, 23.08.2002: Grandas de Salime, 14 km (397,5 km)
Refugio. Schlüssel in einer Bar neben dem Rathaus.

Sa, 24.08.2002: Fonsagrada (30,5 km) (428 km)
Alternativ: In Acebo nach 15,5 km, wo es zumindest eine Bar gibt, versuchen, auch zu übernachten und dafür einen Reservetag zu verwenden.
In Fonsagrada: Oh, oh, kompliziert, und das nach einer so langen Etappe: Refugio 2 km außerhalb. Schlüssel vorher beim Pfarrer besorgen. Der wird sich freuen, wenn man sein Wochenende stört.

So, 25.08.2002: Cádavo-Baleira, 24,5 km (452,5 km)
Neues Refugio.

Mo, 26.08.2002: Lugo, 34 km (486,5 km)
Werden wir diese Mammutetappe (und die folgende) schaffen? Evtl. heute einen Reservetag aufbrauchen. Sonst Ruhetag in Lugo.
In Lugo keine Pilgerherberge, obwohl in einem Prospekt von 1999(!) die Rede ist, dass bald eine gebaut würde. Mañana! Trostpflaster: Dann kann man auch ohne Weiteres 2 Nächte bleiben.

Di, 27.08.2002: Ruhetag in Lugo (falls noch Reservetag vorhanden)

Mi, 28.08.2002: Palas de Rei, 36 km (522,5 km)
Ab hier sind es noch 70 km bis Santiago, die ich schon zweimal in 3 Tagen gelaufen bin. Zur Abwechslung könnte man 4 Tage vorsehen, um auch die übrigen Herbergen einmal zu testen.:

Do, 29.08.2002: Melide, 15,5 km (538 km)

Fr, 30.08.2002: Arzúa, 15 km (553 km)

Sa, 31.08.2002: Monte do Gozo, 34,5 km (587,5 km)
Zur Abwechslung mal eine Mammutetappe, einfach, weil wir noch nicht in Monte do Gozo übernachtet haben. Vor zwei Jahren haben wir diese lange Strecke (allerdings ab Ribadiso) nicht geschafft und in Pedrouzo das Handtuch geworfen. Mal sehen, wie's in diesem Jahr wird.

So, 01.09.2002: Santiago de Compostela, 4,5 km (592 km)

Falls wir tatsächlich schon an diesem Tag eingetroffen sind (weil wir keine Bergetappen aufteilen konnten):


Mo, 02.09.2002: Busfahrt nach Kap Finisterre
Nur, wenn das Wetter gut ist! Wohl Privatquartier, denn im Refugio kommt man ja nur bedingt unter, wenn man mit dem Bus anfährt.

Di, 03.09.2002: Erholung in Finisterre

Mi, 04.09.2002: Busrückfahrt nach Santiago de Compostela


Do, 05.09.2002: Rückflug über Barcelona nach Düsseldorf.


Letzte Änderung: 29.12.2004