Im Jahre 2000 auf dem Jakobsweg nach Santiago

(Planungsstand: 18.7.2000)


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Autor: Rudolf Fischer
Meine Netzadresse: Rudolf.Fischer bei Esperanto.de

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Planung einer Fußpilgerschaft

Wer das Elend bauen will,
der heb sich auf und sei mein Gsell
wohl auf Sankt Jakobs Straßen.
Zwei Paar Schuech, der darf er wohl,
ein Schüssel bei der Flaschen.

(Anfang eines Lieds aus dem 15. Jahrhundert, das den Pilger über den Weg und die mitzunehmenden Dinge informiert, z.B. daß man zweier Paar Schuhe (be)darf. Das Elend bauen = ins Ausland reisen) Näheres siehe: Musik auf dem Jakobsweg von Wolfgang Simon.


Mein Sohn Harald (22) und ich (56) planen, vom 29. Juli bis zum 2. September 2000 zu Fuß von St.-Jean-Pied-de-Port (Pyrenäen) nach Santiago de Compostela auf dem Jakobsweg zu pilgern. Wenn unsere Kräfte es erlauben, besuchen wir danach noch das Kap Finisterre (bis 9. September).

Was wir alles mitnehmen, kann man meiner Packliste entnehmen.

Inzwischen habe ich mit dem Training begonnen, wobei der Rucksack (nahezu) bis ins kleinste Detail schon gepackt ist. Nur so kann ich vorher herausfinden, was mich unterwegs drückt oder was unbequem ist. So stört die Isomatte unten quer getragen weniger als hinten senkrecht auf dem Rucksack.

Ich habe jetzt sechs Märsche von 1 bis 6 Stunden (5 bis 30 Kilometer), teils mit Pausen, hinter mir. Der Rucksack wiegt gut 9,5 kg, einschließlich Wasser, die Umhängetasche 0,9 kg. Der Wanderstab ist inzwischen unentbehrlich geworden. Beim ersten und zweiten Marsch leichte Probleme mit den Kniegelenken. Kein Muskelkater, zweimal leichte Blasen (falsche Socken bzw. nicht eng anliegend). Ab dem 3. Marsch keinerlei Probleme mit den Kniegelenken mehr. Nach dem längsten Marsch zwei Tage lang Zwicken in der rechten Hüfte. Ich hoffe, das gibt sich.

Unsere Heimatpfarre in Nordwalde hat vorgeschlagen, uns den Sonntag vor unserer Abreise in der Gemeindemesse offiziell als Pilger auszusenden. So war es schon früher im Mittelalter Brauch. Daß wir spezielle Anliegen mit auf den Weg nehmen, ist sowieso klar. Wir haben von der Pfarrgemeinde auch eine Pilgerbescheinigung erhalten, mit der wir in St.-Jean-Pied-de-Port einen Pilgerpaß bekommen. Der Text lautet:
Hiermit bescheinigt die katholische Pfarrgemeinde St. Dionysius Nordwalde, daß sie Rudolf und Harald Fischer als Pilger zu Fuß von St-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela ausgesandt hat. Es wird gebeten, ihnen einen Pilgerpaß (credencial) auszustellen und sie in den Pilgerherbergen aufzunehmen.
(Stempel und Unterschrift) Peter Kossen, Pfarrei zu St. Dionysius Nordwalde, Bistum Münster, Deutschland
Französische und spanische Esperantofreunde haben den Text in ihre Landessprachen übertragen.


Hier unser bisheriger Terminplan (am 18.7.2000 völlig überarbeitet!):

Sa 29.07.00 St.-Jean-Pied-de-Port
Anreise mit Flugzeug und Bahn über Düsseldorf, Paris, Biarritz, Bayonne.
Übernachtung in der dortigen Pilgerherberge.

So 30.07.00 Über die Pyrenäen nach Roncesvalles, 26 km

Mo 31.07.00 Larrasoana, 26,5 km (52,5 km)

Di 01.08.00 Pamplona, 15,5 km (68 km)

Mi 02.08.00 Puente la Reina, 26 km (94 km)
einschließlich Abstecher zur Kirche Eunate

Do 03.08.00 Estella, 22 km (116 km)

Fr 04.08.00 Los Arcos, 20,5 km (136,5 km)

Sa 05.08.00 Logrono, 28,5 km (165 km)

So 06.08.00 Nájera, 30 km (195 km)

Mo 07.08.00 San Millán de la Cogolla, 20 km (215 km)
mit Besichtigung der Klöster Yuso und Suso

Di 08.08.00 Granón (hinter Santo Domingo de la Calzada), 26 km (241 km)

Mi 09.08.00 Villafranca Montes de Oca, 28 km (269 km)

Do 10.08.00 Olmos de Atapuerca, 21 km (290 km)
Bemerkung: Diese Pilgerherberge ist etwas abseits des Weges.
Wir werden sie ansteuern, da wir gehört haben, daß der Pfarrer von San Juan de Ortega nicht mehr dort ist und das Refugio seitdem vernachlässigt wird.

Fr 11.08.00 Burgos, 21 km (311 km)
einschließlich einem Umweg über das berühmte Kloster Miraflores

Sa 12.08.00 Hontanas, 29,5 km (340,5 km)

So 13.08.00 San Nicolás, 19 km (359,5 km)

Mo 14.08.00 Frómista, 16,5 km (376 km)

Di 15.08.00 Carrión de los Condes, 21 km (397 km)

Mi 16.08.00 Terradillos de Templarios, 26,5 km (423,5 km)
An diesem Tag bei Km 407 Halbzeit bis Santiago!

Do 17.08.00 Sahagún, 14 km (437,5 km)

Fr 18.08.00 El Burgo Ranero, 18 km (455,5 km)

Eventuell versuchen wir, aus den letzten drei Tagen zwei zu machen, um einen Tag einzusparen.
Dann erreichen wir alle folgenden Ziele einen Tag früher!

Sa 19.08.00 Mansilla de las Mulas, 21 km (476,5 km)
In Mansilla de las Mulas schauen wir, ob es einen Bus zu der berühmten Kirche San Miguel de Escalada gibt.
Da man insgesamt sonst einen Umweg von 32 km läft, die wir uns zeitlich nicht leisten können, geht es nicht ganz zu Fuß.
Auch so sind es aber 12 km zu Fuß weiter als der normale Pilgerweg.

So 20.08.00 León, 16 km (492,5 km) (mit Umweg: 28 km)

Mo 21.08.00 Villar de Mazarife, 21,5 km (514 km) oder Hospital de Órbigo 35,5 km

Di 22.08.00 Astorga, 30,5 km oder 16,5 km (544,5 km)

Mi 23.08.00 Rabanal del Camino, 20 km (564,5 km)

Do 24.08.00 Molinaseca, 26 km (590,5 km) oder Ponferrada 32,5 km
Ca. 1,5 km vor Ponferrada ist ein ganz neues Refugio.

Fr 25.08.00 Villafranca del Bierzo, 31,5 km (622 km) oder 25 km

Sa 26.08.00 O Cebreiro, 31,5 km (653,5 km)
über Pradela, sicher die anstrengendste Etappe

So 27.08.00 Triacastela, 21 km (674,5 km)

Mo 28.08.00 Sarria, 19 km (693,5 km)
über Calvor, nicht über Samos

Di 29.08.00 Portomarín, 23,5 km (717 km)

Mi 30.08.00 Palas de Rei, 25,5 km (742,5 km)

Do 31.08.00 Arzúa, 30,5 km (773 km)

Fr 01.09.00 Monte do Gozo, 37 km (810 km)
Die längste Etappe, aber leicht zu laufen.

--------- alternativ, falls vor León einen Tag rausgeholt -------------

Mi 30.08.00 Ribadiso, 26,5 km (769 km)
Bemerkung: Neuerdings gibt es 200 m entfernt eine Bar.

Do 31.08.00 Santa Irene, 20,5 km (789,5 km)

Fr 01.09.00 Monte do Gozo, 20,5 km (810 km)

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Sa 02.09.00 Santiago de Compostela, 4 km
Entfernung bis hierhin: 814 km (mit den angegebenen Umwegen!)
Gemütlicher und triumphaler Einzug :-)
Pilgerurkunde im Pilgerbüro holen und Stadt besichtigen.

So 03.09.00 Santiago de Compostela
Besuch der Pilgermesse (12 Uhr?) in der Kathedrale. -
Danach müssen wir uns entscheiden, wie wir die letzte Woche in Spanien verbringen.

Falls die Kräfte reichen, wollen wir noch zum Kap Finisterre (Plan s.u.).
Falls die Kräfte nicht reichen, können wir das Kap auch mit dem Bus besuchen und anschließend noch einen kurzen Urlaub an der westlichen Meeresküste machen.


Falls die Kräfte reichen:

So 03.09.00 Negreira, 21 km (835 km)
Hier soll es ab 1999 eine neue Pilgerherberge geben.

Mo 04.09.00 Maronas, 19 km (854 km)
Übernachtung in der Dorfschule, falls noch geöffnet.

Di 05.09.00 Cée, 32 km (886 km)

Mi 06.09.00 Kabo de Finisterre, 21 km (907 km)
Dabei ist die Entfernung von Fisterra, wo wir übernachten werden, bis zum Kap (3 km) schon doppelt eingerechnet.
Zu Fuß insgesamt zurückgelegt: 907 km

Do 07.09.00 Santiago de Compostela, 87 km
Rückfahrt nach Santiago mit dem Bus.
Abends Abschied von Santiago. :-(


Fr 08.09.00 Rückflug nach Bilbao.
Stadtbesichtigung, Übernachtung bei einem Esperantofreund.

Sa 09.09.00 Rückreise mit dem Überlandbus nach Biarritz.
Mittags Rückflug nach Düsseldorf.


Letzte Änderung: 27.12.2004